Der französische Revolutionskalender

Die Beschreibung

Der französische Revolutionskalender war vom 24.11.1793 bis zum 31.12.1805 in Gebrauch. Seine Epoche beginnt am 22. September 1792, dem ersten Tag der französischen Republik. Damit begann das 1. Jahr der republikanischen Ära. Auf diesen Tag fiel auch das Herbstäquinoktium in Paris, das fortan als Jahreswechsel galt. Der Kalender folgt in seinem Aufbau dem koptischen (ägyptischen) Kalender mit 12 Monaten von je 30 Tagen und 5, im Schaltjahr 6, Zusatztagen. Die Monatsnamen richteten sich nach der Landwirtschaft im französischen Kernland. Die Jahreszahlen wurden in römischer Schreibweise angegeben.

Ein Ausblick

Später war auch, auf Anregung des Astronomen Jean Baptiste Joseph Delambres hin, von Gilbert Romme eine Abkehr von der astronomischen definierten Schaltung geplant. Dafür sollte eine erweiterte Schaltregel des gregorianischen Kalenders, mit dem Ausfall eines Schalttags alle 4000 Jahre, eingeführt werden. Zu dieser Neuregelung kam es jedoch nicht mehr. Bevor sie im Konvent zur Diskussion anstand wurde Romme verhaftet und beging Selbstmord. Spätere Versuche scheiterten an der negativen Haltung des Konvents.

Die Namen der Tage und Monate

Der Monat wurde in 3 Dekaden mit je 10 Tagen eingeteilt, die Tage wurden durchnummeriert hießen: Primedi, Duodi, Tridi, Quartidi, Quintidi, Sextidi, Septidi, Octidi, Nonodi und Decadi. In der Praxis wurden die Tage aber auch von 1 bis 30 durchgezählt. Als Ruhetag und Tag der Feiertage (Dekadenfeste) wurde der Decadi eingesetzt. Zusätzlich erhielt noch jeder Tag im Jahr einen eigenen Namen. Es waren dies Namen von Tieren, Pflanzen, Mineralien oder Geräten der Landwirtschaft. Die Namensgebung der Tage und Monate wurde von Philippe-François-Nazaire Fabre ausgearbeitet. Er wollte mit seiner Namensgebung dem Volk die Grundlagen der Agrikultur nahe bringen. Vier aufeinanderfolgende Jahre (drei Normal- und ein Schaltjahr) wurden als Franciade bezeichnet.

Die Monatsnamen

Herbst:
VendémaireWeinmonat(Herbsterich)
BrumaireNebelmonat(Dunsterich)
FrimaireReifmonat(Frostmonat, Frosterich)
Winter:
NivôseSchneemonat(Schneeulf)
PluviôseRegenmonat(Regenulf)
VentôseWindmonat(Windulf)
Frühling:
GerminalKeimmonat(Keimbar)
FloréalBlütenmonat(Blühbar)
PrairialGrasmonat(Grasbar)
Sommer:
MessidorErntemonat(Erntegieberich)
ThermidorHitzemonat(Hitzgieberich)
FructidorObstmonat(Fruchtmonat, Früchtegieberich)
Jours complémentaires, Sansculottides, Zusatztage, Epagomenen