Der chinesische Kalender

Die Beschreibung

Der Kalender ist astronomisch definiert, was eine historische Datierung erschwert, da der Kalender nicht auf reproduzierbaren Regeln, sondern, auf zum Teil fehlerhaften, Tabellen basiert. Wegen der dadurch bedingten Abweichungen des Kalenders von den astronomischen Begebenheiten musste der Kalender des öfteren angepasst werden. So kann der chinesische Kalender bis heute auf über 50 Reformen zurückblicken. Die Epoche beginnt am 8.3 2637 v.Chr. im 61. Jahr des Kaisers Hoang-ti.

Die Regeln

  1. Der Tag beginnt um Mitternacht.
  2. Die Monate werden von 1 bis 12 durchnummeriert. (Jahresanfang = Nr. 1)
  3. Der Monat beginnt am Tag des astronomischen Neumondes in Peking. (Länge = -116°24', Breite 39°56' Zeitzone + 8 Std., vor 1929 zur Pekinger Ortszeit + 7 Std. 46 Min.)
  4. Der Monat, der den Winteranfang überstreicht, erhält immer die Nummer 11.
  5. Liegen zwischen zwei Winteranfängen 13 Neumonde, wird ein Schaltmonat eingeschoben.
  6. Schaltmonat ist der erste Monat zwischen den beiden Winteranfängen, der innerhalb einer durch 30 teilbaren Sonnenposition liegt. Der Schaltmonat erhält die Nummer des Vormonats mit dem Zusatz tan.
    Beispiele:
    Am 21. März 2004 ist in Peking Neumond, wenn die Sonne bei 0°39' steht. Beim nächsten Neumond steht die Sonne bei 29°49', es wird ein 29 tägiger Schaltmonat eingeschoben.
    Am 23. Juli 2017 steht die Sonne bei 120°44', 30 Tage später am 22. August bei 148°53', was einen Schaltmonat von 30 Tagen bedingt.

Die Benennung der Tage und Monate

Der Kalender besteht aus je einem Sechzigerzyklus für den Tag und das Jahr. Sie basieren auf den Zahlen 10 und 12 deren kleinstes gemeinsames Vielfaches 60 ist. Jeder Zahl ist ein Name zugeordnet, damit hat jeder Tag und jedes Jahr einen Doppelnamen.
Beispiel:
der "1.5.40.76" (27. Mai 1903) ist also der 1. Tag im 5. Monat im 40. Jahr des 76. Zyklussees. Der Tag hat den Namen "Bauholz - Hase", das Jahr nennt sich "Quelle - Hase".

Die Monatsnamen

1Baum6Bauholz1Ratte (Maus)7Pferd
2Blitz7Herd2Ochse8Schaf
3Erde8Keramik3Tiger9Affe
4Erz9Kessel4Hase10Hahn
5See10Quelle5Drache11Hund
 6Schlange12Schwein

Die Jahreszeiten

Das chinesische Jahr ist in 24 Teile eingeteilt, die der astronomischen Sonnenposition in Schritten von je 15° entsprechen. Die Einteilung nennt sich tsie-k'i. Wobei tsie für die ungeraden Nummern und k'i für die geraden Nummern steht.

Die Namen der Abschnitte:

315°1tsieli-tsch'ünFrühlingsanfang
330°2k'iyü-schuiRegenwasser
345°3tsieking-tschiHervorkommen der Würmer
4k'itsch'ün-fenFrühjahr-Äquinoktium
15°5tsiets'ing-mingReine Klarheit
30°6k'iku-yüSaatregen
45°7tsieli-hiaSommeranfang
60°8k'isiao-manKleine Fruchtbarkeit
75°9tsiemang-tschungGetreide in Grannen
90°10k'ihia-tschiSommerwende
105°11tsiesiao-schuLeichte Hitze
120°12k'ita-schuGroße Hitze
135°13tsieli-ts'ieuHerbstbeginn
150°14k'itsch'u-schuHitzegrenze
165°15tsiepe-luWeißer Tau
180°16k'its'ieu-fenHerbst-Äquinoktium
195°17tsiehan-luKalter Tau
210°18k'ischuang-kiangReiffall
225°19tsieli-tungWinteranfang
240°20k'isiao-süeKleiner Schnee
255°21tsieta-süeGroßer Schnee
270°22k'itung-tschiWinterwende
285°23tsiesuiao-hanKleine Kälte
300°24k'ita-hanGroße Kälte