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Dazwischen einzelne Abhandlungen gleichen Inhalts und wesentlich an Beda sich anschließend. Ferner zwei Blätter Ostertafeln mit einzelnen historischen Notizen, die Jahre 836 - 890, 944 - 999 umfassend; drei auf die Mondrechnung bezügliche Tafeln und ein eigentliches Kalendarium, das genau so überschrieben ist wie das Kal. Corbeiense und dem auch einige wertvolle historische Aufzeichnungen eingefügt sind 1). Die letztgenannten Teile, von derselben Hand geschrieben, sind, wie die Ostertafeln und die annalistischen Bemerkungen beweisen, um 840 angelegt und entweder in dem Kloster St. Germain selbst oder doch für dasselbe bestimmt. In dem Kalendarium stehen in der ersten Reihe die 59 Literae lunares der synodischen, in zweiter die 14 der periodischen Monate, dann die Ferialbuchstaben u. s. w.

6. Kalendarium der Bibl. Laurent. saec. IX gedruckt in Bandini catal. cod. latin. 1, 285 mit 59 Lunarbuchstaben und am Schluss, behufs leichterer Vergleichung der Daten des solaren und lunaren Jahres, ein tabellarischer Auszug aus Beda de temp. rat. cap. 22 2).

7. Computus sacer in St. Gallen, Cod. 459, ohne genügenden Grund dem Mönch Hartmann zugeschrieben, den Beispielen nach um 877 verfasst. Der Kalender enthält die doppelten Lunarbuchstaben, erst von viel jüngerer Hand sind güldene Zahlen eingetragen. Dem Computus sind dieselben Tafeln für Lunarrechnung eingefügt, welche der Kalender von St. Germain d'Auxerre enthält.

8. Kalend. Tridentinum, unter Bischof Udalrich um 1050 angelegt 3), Codex im k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien, bereits mitgeteilt von Bonelli in monum, eccl. Trident. 2, 207. Auf den Kalender, der die Lunarbuchstaben in erster Linie enthält, folgt eine später zu erklärende Tafel zur Berechnung des Mondalters.


1) Das Kalendarium selbst hoffe ich binnen Kurzem veröffentlichen zu können. - Näheres über die Handschrift teile ich mit in der Bibl. de lécole des chartes. 23e année, einquiéme série, t. III
3) Beda-Giles 6, 190 - 192.
3) In dem ordo episcoporum suitcte Tridentine ecclesic ist von der ersten Hand als letzter Bischof eingetragen: "item Oudalrici secundi benignissimi episcopi qui statum ecclesie beati Vigilii serenissima pietate disponit in presentiarium ab anno incarn. d. n. Jesu Christi MXXII." und in dem ordo imperutorum zuletzt von derselben Hand: "Chuonradi imperatoris, Hermanni ducis, Heinrici imperatoris", woraus sich die Abfassungszeit ergibt.