Der Kalender des Missale Romanum

Kalendarium

Die Quelle

Das Konzil von Trient beschloss auf seiner letzten Sitzung am 4. Dezember 1563 dem Papst die Reform des Breviers und des Missales zu überlassen. Da das Brevier von jeher einen immerwährenden Kalender (Calendarium perpetuum) beinhaltet, schloss Papst Gregor XIII die Reformation des Kalenders mit ein. Das Missale Romanum gilt seit 1570 als einheitliches Messbuch. Die Kalenderreform wurde 1582 durchgeführt und im Brevier ist seit 1587 der neue Kalender enthalten. Erst mit den Reformen des 2. Vatikanischen Konzils und der daraus resultierenden Überarbeitung des Missales, die am 3. April 1969 veröffentlicht wurde, verzichtete man auf den Abdruck des Kalendariums.

Ein kurzer Auszug aus dem Kalendarium

Cycl.
Epact.
L.
D.
  D.
M.
Mensis Cycl.
Epact.
L.
D.
  D.
M.
Mensis
        JANUARIUS         FEBRUARIUS
* A Kal. 1 Circumcisio Domini et Octava Na-
tivitas,
Duplex II classis...
xxix d Kal. 1 S. Ignatii Ep. et Mart., Duplex.
xxix b iv 2 Octava S.Stephani Protomart.,Sim-
 plex.
xxviii e iv 2 Purificatio B. Mariae Virg.,Duplex
 II classis.
xxviii c iii 3 Octava S. Loannis Ap. et Ev.,Sim-
 plex.
xxvii f iii 3 S. Blasii Ep. et Mart.,Simplex.
xxvii d Prid. 4 Octava Ss. Innocentium Mm.,Sim-
 plex.
25 xxvi g Prid. 4 S. Andreae Corsini Ep. et Conf.,
 Duplex.

Die Aufteilung

In der ersten Spalte mit der Überschrift "Cycl. Epact." stehen die zyklischen Epakten, mit denen sich diese Seite beschäftigt. Es folgt die Spalte "L.D." (littera dominicalis) mit den Sonntagsbuchstaben. Ihr schließen sich die römische Tagesbezeichnung und die Spalte "D.M." (dies mensis) mit dem Tag im Monat an. Als letztes folgt der Gedenktag mit dem jeweiligen Festgrad.

Der zyklische Mondkalender

Die zyklischen Epakten im Missale stellen einen Mondkalender dar, dessen Monatsanfänge durch den Neumond bestimmt werden. Um Verwirrungen zu vermeiden, seien hier zuerst die drei Varianten des Neumondes aufgeführt:

  1. der astronomisch bzw. mathematisch bestimmte Neumond, indirekt sichtbar nur bei einer Sonnenfinsternis,
  2. der durch Beobachtung ausgerufene Neumond, auch Neulicht genannt, beim Sichtbarwerden der ersten Mondsichel, ein bis zwei Tage nach dem astronomischen Neumond
  3. und der kalendarisch - zyklisch bestimmte Neumond, dessen Eintritt um den wahren Zeitpunkt schwankt, wenigstens solange er durch geeignete Schaltungen dem wahren Mondlauf angepasst wird.

Zur Bestimmung des Osterfestes, für das der Mondkalender des Missales ausschließlich gedacht ist, wird der Neumond zyklisch bestimmt. Da der Kalender in der Mondbeobachtung im Altertum seine Wurzeln hat, fällt der zyklische Vollmond bereits auf den 14. Tag des Mondmonats. Die Mondmonate haben abwechselnd eine Länge 29 und 30 Tagen, um einen durchschnittlichen Umlauf von 29,5 Tagen zu erreichen. Mit Schaltungen, die unten näher erläutert werden, wird der Kalender im Einklang zum Sonnenkalender und zu den längerfristigen Abweichungen der Mondphasen gehalten.

Die Epakten

Eine Epakte gibt das Alter des Mondes an einen bestimmten Tag, im Missale ist es der 1. Januar, an, wobei die Zählung mit 0 (die Epakte 0 wird als * notiert) beginnt. Mit Hilfe der für das laufende Jahr gültigen Epakte lassen sich damit die Anfänge des jeweiligen Mondmonats feststellen.

Beispiel: Das Jahr 2007 hat die Epakte xi, der zyklische Mond ist am 1. Januar 11 Tage alt, es ist der 12. Tag im Mondmonat. Am 19. Januar ist folglich der 30. Tag im Mondmonat und der Anfang des neuen Mondmonats fällt auf den 20. Januar, wo im Kalender die xi notiert ist. Es folgen in der Tabelle als Monatsanfange der 18.2., 20.3., 18.4. usw., immer erkenntlich an der angeschriebenen xi. Die notierten Epakten zeigen in der Tabelle also immer den Beginn des Mondmonats an.

Ein zyklisches Mondjahr hat bekanntlich 29,5 * 12 = 354 Tage, wogegen man für die Notation der 30 Epakten 30 * 12 = 360 Tage benötigt. Um die 6 Tage auszugleichen ist es daher notwendig sechs mal einen Tag mit zwei Epakten einzufügen. Im Kalender des Missales und der daraus abgeleiteten Tabelle unten, sind das die Epakten xxv und xxiv.
Aloysius Lilius (Luigi Lilio 1510 - 1576), von dem dieser Kalender entwickelt wurde, benutzte dazu ursprünglich die Epakten * und xxix oder ω und i. Wobei die Epakten * und ω einem Mondalter von 0 Tagen entsprechen. Die Anwendung zweier Epakten mit dem Wert 0, hat ihren Hintergrund im 19-jährigen Mondzyklus. Lilius wollte es aus traditionellen Gründen heraus vermeiden, dass in einem solchen Zyklus Jahre mit gleichen Mondmonatsanfängen vorkommen. Christoph Clavius (Christoph Klau 1537 - 1612) änderte und erweiterte dieses Konzept, nahm die Epakten xxv und xxiv und führte zusätzlich die Epakte 25 ein. Das Konzept wird unten näher erläutert.

Es sei hier noch erwähnt, dass der Reformvorschlag des Lilius noch um einen Tag nach hinten verschoben wurde, damit der zyklische Vollmond am 14. des Mondmonats weniger Chancen hat vor dem astronomischen Vollmond zu liegen. Hintergrund war hier der Termin des Osterfestes, der, nach einer dem Konzil von Nizäa (325) zugeschriebenen Regel, auf den Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang fallen soll. Der dabei entscheidende zyklische Frühlingsanfang wurde auf den 21. März gelegt.

Die Tabelle der Epakten

J A N F E B M R Z A P R M A I J U N J U L A U G S E P O K T N O V D E Z
1 * 1 xxix 1 * 1 xxix 1 xxviii 1 xxvii 1 xxvi 1 xxv xxiv 1 xxiii 1 xxii 1 xxi 1 xx
2 xxix 2 xxviii 2 xxix 2 xxviii 2 xxvii 2 25 xxvi 2 25 xxv 2 xxiii 2 xxii 2 xxi 2 xx 2 xix
3 xxviii 3 xxvii 3 xxviii 3 xxvii 3 xxvi 3 xxv xxiv 3 xxiv 3 xxii 3 xxi 3 xx 3 xix 3 xviii
4 xxvii 4 25 xxvi 4 xxvii 4 25 xxvi 4 25 xxv 4 xxiii 4 xxiii 4 xxi 4 xx 4 xix 4 xviii 4 xvii
5 xxvi 5 xxv xxiv 5 xxvi 5 xxv xxiv 5 xxiv 5 xxii 5 xxii 5 xx 5 xix 5 xviii 5 xvii 5 xvi
6 25 xxv 6 xxiii 6 25 xxv 6 xxiii 6 xxiii 6 xxi 6 xxi 6 xix 6 xviii 6 xvii 6 xvi 6 xv
7 xxiv 7 xxii 7 xxiv 7 xxii 7 xxii 7 xx 7 xx 7 xviii 7 xvii 7 xvi 7 xv 7 xiv
8 xxiii 8 xxi 8 xxiii 8 xxi 8 xxi 8 xix 8 xix 8 xvii 8 xvi 8 xv 8 xiv 8 xiii
9 xxii 9 xx 9 xxii 9 xx 9 xx 9 xviii 9 xviii 9 xvi 9 xv 9 xiv 9 xiii 9 xii
10 xxi 10 xix 10 xxi 10 xix 10 xix 10 xvii 10 xvii 10 xv 10 xiv 10 xiii 10 xii 10 xi
11 xx 11 xviii 11 xx 11 xviii 11 xviii 11 xvi 11 xvi 11 xiv 11 xiii 11 xii 11 xi 11 x
12 xix 12 xvii 12 xix 12 xvii 12 xvii 12 xv 12 xv 12 xiii 12 xii 12 xi 12 x 12 ix
13 xviii 13 xvi 13 xviii 13 xvi 13 xvi 13 xiv 13 xiv 13 xii 13 xi 13 x 13 ix 13 viii
14 xvii 14 xv 14 xvii 14 xv 14 xv 14 xiii 14 xiii 14 xi 14 x 14 ix 14 viii 14 vii
15 xvi 15 xiv 15 xvi 15 xiv 15 xiv 15 xii 15 xii 15 x 15 ix 15 viii 15 vii 15 vi
16 xv 16 xiii 16 xv 16 xiii 16 xiii 16 xi 16 xi 16 ix 16 viii 16 vii 16 vi 16 v
17 xiv 17 xii 17 xiv 17 xii 17 xii 17 x 17 x 17 viii 17 vii 17 vi 17 v 17 iv
18 xiii 18 xi 18 xiii 18 xi 18 xi 18 ix 18 ix 18 vii 18 vi 18 v 18 iv 18 iii
19 xii 19 x 19 xii 19 x 19 x 19 viii 19 viii 19 vi 19 v 19 iv 19 iii 19 ii
20 xi 20 ix 20 xi 20 ix 20 ix 20 vii 20 vii 20 v 20 iv 20 iii 20 ii 20 i
21 x 21 viii 21 x 21 viii 21 viii 21 vi 21 vi 21 iv 21 iii 21 ii 21 i 21 *
22 ix 22 vii 22 ix 22 vii 22 vii 22 v 22 v 22 iii 22 ii 22 i 22 * 22 xxix
23 viii 23 vi 23 viii 23 vi 23 vi 23 iv 23 iv 23 ii 23 i 23 * 23 xxix 23 xxviii
24 vii 24 v 24 vii 24 v 24 v 24 iii 24 iii 24 i 24 * 24 xxix 24 xxviii 24 xxvii
25 vi 25 iv 25 vi 25 iv 25 iv 25 ii 25 ii 25 * 25 xxix 25 xxviii 25 xxvii 25 xxvi
26 v 26 iii 26 v 26 iii 26 iii 26 i 26 i 26 xxix 26 xxviii 26 xxvii 26 25 xxvi 26 25 xxv
27 iv 27 ii 27 iv 27 ii 27 ii 27 * 27 * 27 xxviii 27 xxvii 27 xxvi 27 xxv xxiv 27 xxiv
28 iii 28 i 28 iii 28 i 28 i 28 xxix 28 xxix 28 xxvii 28 25 xxvi 28 25 xxv 28 xxiii 28 xxiii
29 ii   29 ii 29 * 29 * 29 xxviii 29 xxviii 29 xxvi 29 xxv xxiv 29 xxiv 29 xxii 29 xxii
30 i 30 i 30 xxix 30 xxix 30 xxvii 30 xxvii 30 25 xxv 30 xxiii 30 xxiii 30 xxi 30 xxi
31 * 31 *   31 xxviii   31 25 xxvi 31 xxiv   31 xxii   31 19 xx

Die Tabelle der Mondmonatsanfänge

Um einen besseren Überblick zu haben, bietet es sich an die Tabelle umzuschreiben und die Anfänge der Mondmonate für jedes Jahr in eine eigene Spalte zu schreiben. Die Tabelle ist aus Platzgründen in drei Teile geteilt.

In der ersten Zeile sind die Jahreszahlen der zur Zeit gültigen Epaktenzuordnung eingetragen.
In der zweiten, in blauer Farbe hinterlegten, Zeile findet man die dazugehörige Goldene Zahl. Die Goldene Zahl, gezählt von 1 bis 19, bezeichnet die Jahresnummer im Mondzyklus. Die Zuordnung der Goldenen Zahlen zu den Epakten ändert sich im Laufe der Zeit. Die jetzige Zuordnung gilt seit 1900 und bleibt noch bis zum Jahre 2199 einschließlich aktuell.
Die dritte Zeile, mit türkisem Hintergrund, zeigt die für das Jahr gültige Epakte.
Es folgen nun die Zeilen der 13 bzw. 12 Mondmonate. Links steht das Datum des Mondmonatsanfangs, rechts die Länge des Mondmonats in Tagen.

Ein Datum mit grünem Hintergrund bezeichnet den Monat der Ostergrenze. Als Ostergrenze gilt der erste zyklische Vollmond des Jahres, der auf oder nach dem 21. März fällt. Ostern ist immer am Sonntag nach der Ostergrenze. Vollmond im Mondkalender ist immer am 14. des Mondmonats.

Beispiel: Der 1. Tag des Mondmonats Nr. 3 im Jahr 2002 fällt auf den 15. März. Der zyklische Vollmond am 14. Tag des Mondmonats fällt demnach auf den 28. März. Ostern ist in diesem Beispiel dann am darauffolgenden Sonntag den 31. März.

Die aus dem Kalendarium abgeleitete Mondkalendertabelle des Missale Romanum

  2006 2014   2003   2011   2019   2008 2016
GZ 12 1   9   17   6   14 3
EP * xxix xxviii xxvii xxvi 25 xxv xxiv xxiii xxii xxi
1 01.01.30 02.01.30 03.01.30 04.01.30 05.01.30 06.01.29 06.01.30 07.01.29 08.01.29 09.01.29 10.01.29
2 31.01.29/30 01.02.29/30 02.02.29/30 03.02.29/30 04.02.29/30 04.02.30/31 05.02.29/30 05.02.30/31 06.02.30/31 07.02.30/31 08.02.30/31
3 01.03.30 02.03.29 03.03.30 04.03.30 05.03.30 06.03.29 06.03.30 07.03.29 08.03.29 09.03.29 10.03.29
4 31.03.29 01.04.29 02.04.29 03.04.29 04.04.29 04.04.30 05.04.29 05.04.30 06.04.30 07.04.30 08.04.30
5 29.04.30 30.04.30 01.05.30 02.05.30 03.05.30 04.05.29 04.05.30 05.05.29 06.05.29 07.05.29 08.05.29
6 29.05.29 30.05.29 31.05.29 01.06.29 02.06.29 02.06.30 03.06.29 03.06.30 04.06.30 05.06.30 06.06.30
7 27.06.30 28.06.30 29.06.30 30.06.30 01.07.30 02.07.29 02.07.30 03.07.29 04.07.29 05.07.29 06.07.29
8 27.07.29 28.07.29 29.07.29 30.07.29 31.07.29 31.07.30 01.08.29 01.08.30 02.08.30 03.08.30 04.08.30
9 25.08.30 26.08.30 27.08.30 28.08.30 29.08.30 30.08.29 30.08.30 31.08.29 01.09.29 02.09.29 03.09.29
10 24.09.29 25.09.29 26.09.29 27.09.29 28.09.29 28.09.30 29.09.29 29.09.30 30.09.30 01.10.30 02.10.30
11 23.10.30 24.10.30 25.10.30 26.10.30 27.10.30 28.10.29 28.10.30 29.10.29 30.10.29 31.10.29 01.11.29
12 22.11.29 23.11.29 24.11.29 25.11.29 26.11.29 26.11.30 27.11.29 27.11.30 28.11.30 29.11.30 30.11.30
13 21.12.28−31 22.12.28−31 23.12.28−31 24.12.28−31 25.12.28−31 26.12.28−31 26.12.28−31 27.12.28−31 28.12.28−31 29.12.28−31 30.12.28−31

    2005   2013 2002   2010 2018   2007
GZ   11   19 8   16 5   13
EP 19 xx xix xviii xvii xvi xv xiv xiii xii xi
1 11.01.29 12.01.29 13.01.29 14.01.29 15.01.29 16.01.29 17.01.29 18.01.29 19.01.29 20.01.29
2 09.02.30/31 10.02.30/31 11.02.30/31 12.02.30/31 13.02.30/31 14.02.30/31 15.02.30/31 16.02.30/31 17.02.30/31 18.02.30/31
3 11.03.29 12.03.29 13.03.29 14.03.29 15.03.29 16.03.29 17.03.29 18.03.29 19.03.29 20.03.29
4 09.04.30 10.04.30 11.04.30 12.04.30 13.04.30 14.04.30 15.04.30 16.04.30 17.04.30 18.04.30
5 09.05.29 10.05.29 11.05.29 12.05.29 13.05.29 14.05.29 15.05.29 16.05.29 17.05.29 18.05.29
6 07.06.30 08.06.30 09.06.30 10.06.30 11.06.30 12.06.30 13.06.30 14.06.30 15.06.30 16.06.30
7 07.07.29 08.07.29 09.07.29 10.07.29 11.07.29 12.07.29 13.07.29 14.07.29 15.07.29 16.07.29
8 05.08.30 06.08.30 07.08.30 08.08.30 09.08.30 10.08.30 11.08.30 12.08.30 13.08.30 14.08.30
9 04.09.29 05.09.29 06.09.29 07.09.29 08.09.29 09.09.29 10.09.29 11.09.29 12.09.29 13.09.29
10 03.10.30 04.10.30 05.10.30 06.10.30 07.10.30 08.10.30 09.10.30 10.10.30 11.10.30 12.10.30
11 02.11.29 03.11.29 04.11.29 05.11.29 06.11.29 07.11.29 08.11.29 09.11.29 10.11.29 11.11.29
12 01.12.28−31 02.12.28−31 03.12.28−31 04.12.28−31 05.12.28−31 06.12.28−31 07.12.28−31 08.12.28−31 09.12.28−31 10.12.28−31
13 31.12.30 31.12.30 31.12.30  

  2015   2004   2012 2020   2009 2017  
GZ 2   10   18 7   15 4  
EP x ix viii vii vi v iv iii ii i
1 21.01.29 22.01.29 23.01.29 24.01.29 25.01.29 26.01.29 27.01.29/30 28.01.29/30 29.01.29/30 30.01.29/30
2 19.02.30/31 20.02.30/31 21.02.30/31 22.02.30/31 23.02.30/31 24.02.30/31 25.02.30 26.02.30 27.02.30 28.02.30
3 21.03.29 22.03.29 23.03.29 24.03.29 25.03.29 26.03.29 27.03.29 28.03.29 29.03.29 30.03.29
4 19.04.30 20.04.30 21.04.30 22.04.30 23.04.30 24.04.30 25.04.30 26.04.30 27.04.30 28.04.30
5 19.05.29 20.05.29 21.05.29 22.05.29 23.05.29 24.05.29 25.05.29 26.05.29 27.05.29 28.05.29
6 17.06.30 18.06.30 19.06.30 20.06.30 21.06.30 22.06.30 23.06.30 24.06.30 25.06.30 26.06.30
7 17.07.29 18.07.29 19.07.29 20.07.29 21.07.29 22.07.29 23.07.29 24.07.29 25.07.29 26.07.29
8 15.08.30 16.08.30 17.08.30 18.08.30 19.08.30 20.08.30 21.08.30 22.08.30 23.08.30 24.08.30
9 14.09.29 15.09.29 16.09.29 17.09.29 18.09.29 19.09.29 20.09.29 21.09.29 22.09.29 23.09.29
10 13.10.30 14.10.30 15.10.30 16.10.30 17.10.30 18.10.30 19.10.30 20.10.30 21.10.30 22.10.30
11 12.11.29 13.11.29 14.11.29 15.11.29 16.11.29 17.11.29 18.11.29 19.11.29 20.11.29 21.11.29
12 11.12.28−31 12.12.28−31 13.12.28−31 14.12.28−31 15.12.28−31 16.12.28−31 17.12.28−31 18.12.28−31 19.12.28−31 20.12.28−31

Die Schaltmonate

Die Mondmonate haben im Regelfall eine Länge von abwechselnd 29 und 30 Tagen. Man spricht dabei von hohlen und vollen Monaten. Um die dadurch im Jahreslauf fehlenden etwa 11 Tage auszugleichen sind Schaltjahre mit 13 Monaten nötig. Jahre mit Epakten größer 19 sind solche Schaltjahre. Die Regel dazu lautet: Wenn der 12 Monat den ersten Januar des Folgejahres nicht erreicht wird ein Schaltmonat eingeschoben. Fallen mehrere gleiche Schaltungen zusammen, können bei den Epakten xviii und xix Schaltmonate entstehen. Für einen Monatsbeginn am 31.12. bei Epakte xviii muss der Mondsprung und die Mondangleichung ohne Sonnenangleichung in das selbe Jahr fallen. Die Schaltmonate sind in der Tabelle in kursiver Schrift gehalten. Durch die Sonnenangleichung kann jedoch bei der Epakte xx auch der Schaltmonat entfallen. Das Einfügen eines Schaltmonats durch einen Schalttag ist im Missale mit der Epakte 19 gegeben (s.u.).

Die Epakte 25

Der Mondkalender des Missales ist eine Weiterentwicklung des von Exiguus und Beda entwickelten Kalenders. Dieser hatte nur 19 verschiedene Epakten und jeder Monat mit der Ostergrenze begann an einem anderen Datum. Der späteste mögliche Ostertermin war der 25. April wenn der Mondmonat am 5. April begann und die Ostergrenze auf einen Sonntag fiel. Beide Bedingungen sollte auch der neue Kalender erfüllen.

Der Mondmonat mit der Epakte xxiv begänne jedoch regulär am 6. April und erfüllt damit die oben genannte Bedingung nicht. Um wieder mit dem 5. April zu beginnen wurden die Längen der Mondmonate in ihrer Abfolge bei der Epakte xxiv einfach umgedreht.

Dadurch beginnen aber in den 19 Jahren des Mondzyklussees, wenn die Goldene Zahl des Jahres mit der Epakte xxiv kleiner als 9 ist und somit nach 11 Jahren das Jahr mit der Epakte xxv folgt, zwei Monate der Ostergrenze am selben Tag, nämlich am 5. April. In diesem Fall wird aus der Epakte xxv die Epakte 25. Geändert wird der Monatsanfang ebenfalls mit einem Vertauschen der Monatslängen und der Monat beginnt somit am 4. April. Die Epakte xxvi steht dabei nicht mehr im Wege, da ein gleichzeitiges Auftreten der Epakten xxvi, xxv und xxiv einen Zyklus von 33 Jahren voraussetzen würde.

Kurz gefasst lautet die Regel zur Anwendung der Epakte 25 im Missale Romanum:
Bei Goldenen Zahlen von 12 bis 19 wird die Epakte 25 verwendet.
Bei Goldenen Zahlen von 1 bis 11 wird die Epakte xxv verwendet.

Die Epakte 19

Der letzte Mondmonat in Jahren mit der Epakte xix endet am 31.12. Am 1.1. beginnt danach mit der Epakte * das neue Sonnen- und Mondjahr. Als Beispiel siehe unten den Übergang von 2005 auf 2006. Fällt die Epakte xix dagegen mit der Goldenen Zahl 19 zusammen wird durch den Mondsprung der letzte Monat um einen Tag gekürzt und es ist ein Übergang auf die Epakte i erforderlich, was das Einschieben eines Schaltmonats bedingt, da der erste Mondmonat in Jahren mit der Epakte i erst am 30. Januar beginnt. Dazu wird nun am 31. Dezember aus der Epakte xix die Epakte 19 und der Schaltmonat beginnt, wie bei der Epakte xx, am 31.12. des Jahres. Aktuell war diese Umsetzung von der Kalenderreform bis zum Jahr 1690.

Die Schaltungen des Kalenders

  1. Alle 4 Jahre wird der Monat der den 24. Februar überstreicht um einen Tag verlängert. Der Schalttag entfällt wenn das Jahr durch 100 und nicht gleichzeitig durch 400 ohne Rest teilbar ist.
    Die Epakte ändert sich dadurch nicht
  2. Alle 19 Jahre wird der letzte Monat im Mondjahr um einen Tag verkürzt.
    Es handelt sich hierbei um den Mondsprung (saltus lune). Die Epakte des Folgejahres wird dabei um eins erhöht, der 19 jährige Zyklus beginnt von neuem.
  3. Alle 100 Jahre, wenn das Jahr nicht durch 400 ohne Rest teilbar ist, wird bei der Sonnenangleichung der letzte Monat des Vorjahres um einen Tag verlängert.
    Die Epakte des Jahres wird dabei um eins verringert.
  4. In einem Zyklus von 8 * 300 Jahren wird der letzte Mondmonat bei der Mondangleichung um einen Tag verkürzt. Der Zyklus beginnt im Jahr 1800 und endet im Jahr 3900. Ein neuer Zyklus beginnt im Jahr 4300, der letzte Zyklus endete (theoretisch) im Jahr 1400.
    Die Epakte des Jahres wird dabei um eins erhöht.

Die Sonnen- und Mondangleichungen

Mondangleichung   1800     2100     2400     2700     3000     3300     3600     3900       4300
Sonnenangleichung 1700 1800 1900   2100 2200 2300   2500 2600 2700   2900 3000 3100   3300 3400 3500   3700 3800 3900   4100 4200 4300
Keine Angleichung       2000               2800       3200               4000      
Schaltung 1 0 1   0 1 1 -1 1 1 0   1 0 1   0 1 1 -1 1 1 0   1 1 0
Epakte bei GZ = 1 * * xxix xxix xxix xxviii xxvii xxviii xxvii xxvi xxvi xxvi xxv xxv xxiv xxiv xxiv xxiii xxii xxiii xxii xxi xxi xxi xx xix xix

Die Folgerungen der Schaltungen

Hinweis: Alle hier genannten Datumsangaben beziehen sich auf den Mondkalender!

  1. Regel Nr. 1: Schaltung alle 4 Jahre
    1. Ist die Epakte * oder größer xxiv und nicht 25 wird der 2. Monat von 29 auf 30 Tage verlängert.
      Beispiel: 30.2.1984
    2. Ist die Epakte kleiner xxv und größer iv oder gleich 25 wird der 2. Monat auf 31 Tage verlängert
      Beispiel: 31.2.2004
    3. Ist die Epakte kleiner v und nicht * wird der 1. Monat auf 30 Tage verlängert. Hintergrund ist der 24. Februar als Schalttag.
      Beispiel: 30.1.2028
    4. Anmerkung: Wird der 29. Februar als Schalttag genommen enfällt Punkt c.
  2. Regel Nr. 2: Mondsprung
    1. Der letzte Monat des Jahres mit der Goldenen Zahl 19 wird um einen Tag auf 29 Tage verkürzt.
      Beispiel: 29.12.2013
    2. Ist die Epakte gleich xix und die Goldene Zahl 19 wird danach ein Schaltmonat eingeschoben.
      Beispiel: 1.13.1690
  3. Regel Nr. 3: Sonnenangleichung
    1. Der letzte Monat des Vorjahres wird um einen Tag auf 31 Tage erhöht.
      Beispiel: 31.12.2199
    2. Ist die Epakte xx so wird der 12 Monat auf 31 Tage erhöht und der Schaltmonat entfällt.
      Beispiel: 31.12.1299
  4. Regel Nr. 4: Mondangleichung
    1. Fallen Sonnenangleichung und Mondangleichung zusammen, was oft der Fall ist, ändert sich die Epakte und die Monatslänge nicht.
      Beispiel: 30.12.2099
    2. Ansonsten wird der Monat des Vorjahres auf 29 Tage verringert.
      Beispiel: 29.13.2399
    3. Fallen Mondsprung und Mondangleichung zusammen wird der Monat auf 28 Tage verringert. Beispiel: 28.13.-401
  5. Fazit:
    Der erste Monat kann 29 oder 30 Tage lang sein, der zweite Monat 30 oder 31 Tage.
    Der letzte Monat kann eine Länge zwischen 28 und 31 Tagen haben. Bei Epakte xviii und xix kann ein Schaltmonat entstehen, bei Epakte xx kann er dagegen entfallen.

Ein Anwendungsbeispiel zur Osterbestimmung

Wann war Ostern 1804?

  1. Wir berechnen zuerst die Daten für das Jahr 1804, sie lauten: Epakte = xviii, Sonntagsbuchstabe = "Ag", ab dem 25. Februar also "g"
  2. Wir gehen zur Tabelle mit der Spalte Epakte = xviii und sehen: der 1. Tag des Mondmonats mit der Ostergrenze (grün hinterlegt) ist am 13. März.
  3. Der Vollmond, die Ostergrenze, am 14. Tag des Mondmonats ist also am 13. März + 13 Tage = 26. März.
  4. Der nächste Tag mit dem Sonntagsbuchstaben "g" nach dem 26. März ist der 1. April, das Osterfest im Jahr 1804.

Die Sonntagsbuchstaben vom 22. März bis zum 25. April

22.3. 23.3. 24.3. 25.3. 26.3. 27.3. 28.3. 29.3. 30.3. 31.3.
d e f g A b c d e f
1.4. 2.4. 3.4. 4.4. 5.4. 6.4. 7.4. 8.4. 9.4. 10.4.
g A b c d e f g A b
11.4. 12.4. 13.4. 14.4. 15.4. 16.4. 17.4. 18.4. 19.4. 20.4.
v d e f g A b c d e
21.4. 22.4. 23.4. 24.4. 25.4.  
f g A b c

Weitergehende Informationen bietet die Seite von Prof. em. Dr.-Ing. Winfried Görke: Der gregorianische Mondkalender. Die zyklische Osterberechnung heute.

De Anno et ejus Partibus

Das Missale Romanum enthält zum besseren Verständnis eine Einführung mit Beispielen und Tabellen, von denen hier eine Auswahl sinngemäß und stark gekürzt aufgeführt sind.

Beispiele aus dem Missale Romanum

  1. 1582 ab 15. Oktober, dem Beginn der Kalenderreform, ist die Goldene Zahl 6 und die Epakte xxvi. Daraus ergeben sich die Monatsanfänge 27. Oktober, 26. November und 25. Dezember. Im Jahr 1583 mit der Goldenen Zahl 7 und der Epakte vii setzten sich diese fort am 24. Januar, 22. Februar und 24. März.
  2. 1901 EP = x, GZ = 2, Monatsanfänge am 21.1, 19.2., 21.3. usw..
  3. 1902 EP = xxi, GZ = 3, Monatsanfänge am 10.1., 8.2., 10.3. usw..
  4. 1911 EP = *, GZ = 12, Monatsanfänge am 1.1., 31.1., 1.3., 31.3., 29.4. usw..
  5. 1916 EP = 25, GZ = 17, Monatsanfänge am 6.1., 4.2., 6.3., 4.4. usw..
  6. Sonntagsbuchstabe 1582 ist c, daraus folgt der Sonntagsbuchstabe  d  für 1587 und  cb  für 1616 (s.u.).
  7. 1605 EP = x., Sonntagsbuchstabe = "b". Der Mondmonat beginnt am 21. März, Vollmond fällt demnach auf den 3. April ein Sonntag, Ostern ist eine Woche später am 10. April.
  8. 1604 EP = xxix., Sonntagsbuchstabe = "dc". Der Mondmonat beginnt am 1. April, Vollmond fällt demnach auf den 14. April und Ostern ist am 18. April.

Tabellen aus dem Missale Romanum

Die folgenden Tabellen wurden im Stil meiner Webseite angepasst. Die Reihenfolge beginnt im Gegensatz zum Missale Romanum immer mit der Zahl "1". Im Missale Romanum beginnen die Tabellen dagegen immer mit dem ersten Jahr ihrer Gültigkeit. Die Tabellen wurden von mir um die Jahreszahlen erweitert. Die Tabellen der Sonntagsbuchstaben enthalten auch den dazugehörigen Sonnenzirkel "SZ". Die erste Tabelle des Missales zeigt die Goldenen Zahlen ab dem Jahre 1582. Sie ist hier nicht aufgenommen, da diese aus den Tabellen der Epakten ersichtlich sind.

Tabula Epactarum
respondentium Aureis numeris ante Kalendarii correctionem

Die unten gezeigte Tabelle zeigt die Epakten vor der Kalenderreform. In dieser Tabelle wird der gregorianische Mondkalender auf den julianischen Sonnenkalender bezogen. Die Epakten unten bezeichnen also das Alter des Mondes nach dem reformierten Mondkalender am 1. Januar des julianischen Kalenders!

1577 1578 1579 1580 1581 1582 1564 1565 1566 1567 1568 1569 1570 1571 1572 1573 1574 1575 1576
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
xi xxii iii xiv xxv vi xvii xxviii ix xx i xii xxiii iv xv xxvi vii xviii xxix

Tabula Epactarum
respondentium Aureis ab Idibus Octobris anni correctionis 1582 (detractis prius decem diebus) inclusive, usque ad annum 1700 exclusive

Es folgt die Tabelle gültig für die Jahre 1582 ab dem 15. Oktober (Idibus Octobris) nach der Umstellung auf den gregorianischen Kalender bis zum Jahr 1700 auschließlich.

1596 1597 1598 1580 1581 1582 1583 1584 1585 1586 1587 1588 1589 1590 1591 1592 1593 1594 1595
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
i xii xxiii iv xv xxvi vii xviii xxix x xxi ii xiii xxiv v xvi xxvii viii xix

Alia Tabula Epactarum
respondentium Aureis ab anno 1700 inclusive, usque ad annum 1900 exclusive

Es folgt die Tabelle gültig für die Jahre 1700 einschließlich bis zum Jahr 1900 auschließlich. Das Zeichen "*" steht für die Epakte 0 (entspricht der Epakte 30).

1710 1711 1712 1713 1714 1715 1716 1717 1718 1700 1701 1702 1703 1704 1705 1706 1707 1708 1709
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
* xi xxii iii xiv xxv vi xvii xxviii ix xx i xii xxiii iv xv xxvi vii xviii

Alia Tabula Epactarum
respondentium Aureis ab anno 1900 inclusive, usque ad annum 2200 exclusive

Als letzte Epaktentabelle folgt die Tabelle gültig für die Jahre 1900 einschließlich bis zum Jahr 2200 auschließlich. Die Epakten entsprechen der oben gezeigten Mondkalendertabelle. Mit der arabischen Ziffer 25 unter der Goldenen Zahl 17 wird auf die 2. Ausnahmeregelung in der Osterberechnung hingewiesen.

1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916 1917 1918
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
xxix x xxi ii xiii xxiv v xvi xxvii viii xix * xi xxii iii xiv 25 vi xvii

Tabella litterarum Dominicalium
ab Idibus Octobris anni correctiois 1582 (detractis prius decem diebus) usque ad annum 1700 exclusive

Die folgende Tabelle zeigt die Sonntagsbuchstaben für die Jahre nach der Reform vom 15. Oktober 1582 bis zum Jahr 1700 ausschließlich.

SZJahrSB SZJahrSB SZJahrSB SZJahrSB
11588cb 81595A 151602f 221609d
21589A 91596gf 161603e 231582c
31590g 101597e 171604dc 241583b
41591f 111598d 181605b 251584Ag
51592ed 121599c 191606A 261585f
61593c 131600bA 201607g 271586e
71594b 141601g 211608fe 281587d

Tabella litterarum Dominicalium
ab anno 1901 inclusive, usque ad annum 2100 exclusive

Es folgt die Tabelle für die Jahre von 1901 einschließlich bis 2100 ausschließlich.

SZJahrSB SZJahrSB SZJahrSB SZJahrSB
11924fe 81903d 151910b 221917g
21925d 91904fb 161911A 231918f
31926c 101905A 171912gf 241919e
41927b 111906g 181913e 251920dc
51928Ag 121907f 191914d 261925b
61901f 131908ed 201915c 271926A
71902e 141909c 211916bA 281927g