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indem jedes Mal nach den einzelnen Absätzen desselben die entsprechenden Bemerkungen des Clavius folgen.

Wir haben schon gesehen, dass Scaliger nur Details herausgehoben hat, indem er selbst auf dem Boden zyklischer Rechnung steht und daher auch zugibt, dass in derselben Fehler vorkommen müssen. Gegen die Richtigkeit seiner Schaltmethode kann natürlich Clavius nichts einwenden, aber er hält derselben die leichte Fasslichkeit der seinen gegenüber und meint, derlei Subtilitäten hätten keinen Sinn, indem ebenso wenig nach Scaliger als nach dem Gregorianischen Kalender verhindert werden kann, dass das Äquinoktium von dem 21. März abirre; es könne sich da nur handeln, dieses einzudämmen und darnach zu trachten, dass es nach einem gewissen Zeitraum wieder auf den 21. März komme. Bezüglich der Hauptneuerung, die Scaliger am Mondkalender vorgenommen hatte, nämlich die Verlegung der Epoche auf den l. März, kann Clavius im Prinzipe nichts einwenden, aber er erinnert daran, dass alte Gewohnheit und Bequemlichkeit dagegen sprechen, hier eine Änderung vorzunehmen. Was nun all die anderen Einwendungen betrifft, die Scaliger gegen die Details des Epaktenzyklus macht, kann sie Clavius leicht entkräften. Zunächst bemerkt er zu den Beispielen, die jener für manchen künftigen falschen Osteransatz anführt, dass er ja schon in der Apologie derlei Möglichkeiten zugestanden habe, und dass Scaliger selbst betone, dass mit der auch nach seiner Meinung beizubehaltenden zyklischen Rechnung Fehler unterlaufen müssen. Clavius erklärt daher diese Beispiele mit dieser Ansicht Scaligers selbst im Widerspruche stehend, und andererseits wird es ihm natürlich ein Leichtes, auch aus dem von Scaliger verbesserten Epaktenzyklus falsche Osteransätze herauszufinden. Scaliger hatte sich hier sowohl als in ändern Punkten von seiner bekannten Streitlust zu weit hinreißen lassen, was dem Clavius Anlass zu mancher spöttischen Bemerkung gibt;